Dienstag, 30. Dezember 2008

Der Verlust der Erinnerung in der Fotografie

Fotografie war gesicherte Erinnerung. Es gab Negative und es gab Positive, also fertige Fotos. Selbst nach 50 Jahren konnte man von den Negativen neue Fotos machen. So konnte ohne grossen Aufwand von jedem die gespeicherte Erinnerung aufbewahrt werden.


Die digitale Welt ermöglicht das nicht. Da es keine einheitlichen Standards zum Erhalt des kollektiven Gedächtnisses gibt und vor allem auch jeder ohne technischen Aufwand da zugreifen könnte, bedeutet Digitalisierung Rückschritt.

Natürlich gibt es Festplatten und CD und DVD. Aber was heisst das? Die CDs der letzten zehn Jahre zerfallen langsam. Die Festplatten der 90er Jahre sind heute nicht mehr nutzbar und nur begrenzt haltbar. Und die Dateiformate sind überholt und einheitliche Standards gibt es nicht.

So sind wir in der paradoxen Situation, dass die Sicherheit der fotografischen Aufnahme als Teil der Erinnerung selbst ein Teil der Erinnerung geworden ist.

Dagegen ist die digitale Zukunft der Fotografie als Teil der Erinnerung sehr unsicher.

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