Dienstag, 30. Dezember 2008

Nach der Photokina

Die Photokina war beeindruckend. So konnte man dort wirklich alles finden, was mit Fotografie zu tun hat. Aber es ist eben auch so, dass man auch ohne Photokina weiter fotografieren könnte.

Und besser fotografieren kann man danach auch nicht. Für mich persönlich gibt es einige sehr "merk"-würdige Dinge.

Beispiel Panasonic: Die neue Lumix LX3 ebenso wie die FZ28 haben das RAW Format RW2. Dieses Format kann weder Lightroom noch Photoshop noch eines der anderen "gängigen" Programme lesen. Man muß die Spezialversion von Silkypix 3, die wiederum nur diese Kameras akzeptiert, benutzen, um das Format zu lesen und dann zu konvertieren. Da fragt man sich, welchen Sinn ein RAW Format als digitales Negativ hat, wenn man es erst konvertieren muß, um es woanders in einem anderen Format zu nutzen. Oder man ist gezwungen, Silkypix zu nutzen, das gut ist - aber nicht so einfach zu bedienen wie andere Programme.

Beispiel Nikon: Die neue P6000 speichert im RAW Format. Am Nikonstand wies man mich darauf hin, dass es sich aber um ein neues Format handele, den NRW-Codec. Auf Nachfrage sagte man mir, dass das hauseigene Capture NX2 Progamm dieses Format natürlich beherrsche. Als ich die Kamera nun in der Hand hatte stellte sich heraus, dass die Firma Nikon eine Kamera verkauft, dessen NRW-Codec das hauseigene RAW-Bearbeitungsprogramm Capture NX2 nicht beherrscht. Wenn man dann noch weiß, dass die gute alte Nikon Coolpix P8400 mit Magnesiumgehäuse und schwenkbarem Monitor und dem RAW NEF Format von Nikon mit Anfangsblende 2,7 und Brennweite von 24-85 mm schon vor ca. fünf Jahren auf den Markt kam und mit ihrem 8 Megapixel Chip immer noch verdammt gute Bilder macht, dann fragt man sich, was das soll.

Beispiel Canon: Die guten Powershot Kameras können ausser der G9 alle von Hause aus kein RAW Format abspeichern. Also bleibt dem suchenden Nutzer nichts anderes übrig als sich dankbar der CDHK Ergänzungen zu bedienen, um mit diesen Kameras im RAW Format abzuspeichern. Nun kommen die neuen Powershot SX auf den Markt. Und die können wieder kein RAW Format. Wer stattdessen die Powershot G7 oder S5IS und die CDHK Erweiterung nutzt (im Prinzip ein speicherresidentes Programm, welches beim Start der Kamera geladen wird), der kann schon heute ohne Probleme mit den älteren Kameras das RAW Format nutzen. Eigentlich verstehe ich Canon hier nicht, aber vielleicht hilft mir jemand, dies zu verstehen.

Beispiel Adobe: Da gibt es also das wunderbare Programm Lightroom. Endlich weg von Photoshop und endlich ein deutsches Programm, welches Lightzone, Capture NX2 und ACDsee Pro miteinander kombiniert? Leider nicht. Ich habe nun einige Profifotografen gesprochen und die sagten mir alle, dass Lightroom schön beim Bearbeiten ist, aber nicht gefällt bei der Dateiverwaltung. Ebenso geht es mir. Die Genialität von ACDsee mit dem einfachen Verwalten ist nicht da. So bleibt es dabei, dass ACDsee die Nummer eins bei der Dateiverwaltung für mich ist und Lightroom nur zu Korrekturzwecken eingesetzt wird. Allerdings - und hier kommt ein echter Treppenwitz - kann Lightroom 2.1 das NRW-Codec Format der Nikon Coolpix P6000 ohne Probleme lesen und dies sogar unter Windows und Mac.

Es gäbe noch weit mehr Beispiele auch von anderen Firmen. Ich will damit eigentlich nur darauf hinweisen, dass das Neue nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Mal sehen, wie es weitergeht!

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